Kris Schulte

Alles begann...
...im Sommer 1985. Ich saß nach der Schule in einem Linienbus und aufeinmal kam mir der Song "Sultans of Swing" von den "Dire Straits" in den Sinn. Jahre zuvor hat meine Mutter das erste Album von den Dire Straits rauf und runter gehört. Daraufhin kramte ich die Platte aus und hörte den ganzen Abend lang dieses eine Lied. Der Klang von Mark Knopfler's Gitarre hat in mir das wohl stärkste Gefühl in meinem Leben ausgelöst: "ich muss das auch können; ich brauche das um mich ausdrücken zu können; ich will - nein, ich muss - Gitarre spielen lernen". Dieser Abend sollte mein ganzes Leben von nun an verändern.
Am 3. September 1986 begann ich dann klassischen Gitarrenunterricht zu nehmen. Es war nicht das was ich wollte, aber immerhin lernte ich Notenlesen und die Grundlagen. Nach zwei Jahren hatte ich davon genug und wechselte den Lehrer. Leider habe ich dort nicht viel gelernt, da die Gruppe, in der ich unterrichtet wurde, einfach zu heterogen gewesen ist und ich mit meinem Ehrgeiz nicht unterstützt wurde. Auch bei weiteren Lehrern wurde ich nicht glücklich, so dass ich begann mir Blues- und Rockgitarre selbst beizubringen.

Kris Schulte

Musste ich anfangs noch zum Üben bewegt werden, entwickelte sich bald eine Leidenschaft, die dazu führte, dass ich in meiner Freizeit jeden Tag stundenlang geübt habe und daraus der Wunsch entsprang, Berufsmusiker zu werden. Die nächsten 7 Jahre meines Gitarristendaseins verbrachte ich damit sämtliche Bluesgitarristen zu studieren, nachdem ich John Mayall's Blues-Breakers mit Coco-Montoya und Walter Trout im Fernsehen gesehen habe. Dieser Fernsehauftritt bei "Ohne Filter Extra" war wohl ähnlich bedeutend für meine Entwicklung wie zu Beginn "Sultans of Swing". Ich spielte zu jener Zeit in diversen Blues-Formationen, war aber nie so recht glücklich damit. Das änderte sich 1996 als ich mit zwei anderen Musikern mein erstes Trio gründete: die Fillmore-Blues-Band. Im Stile von Jimi Hendrix und Stevie Ray Vaughan hatte ich alle Freiheiten und konnte mich endlich auch als Sänger betätigen. Nebenher begann ich auch selbst meine Erfahrungen und mein Wissen weiterzugeben und Gitarrenunterricht zu geben, was mir sehr viel Freude bereitet hat. Irgendwann hatte ich mich dann am Blues sattgehört und war auf der Suche nach neuen Klängen. Ich entdeckte den Jazz für mich, was mich aber dazu zwang mich mit Harmonielehre auseinanderzusetzen. Aber so schwer war das dann doch nicht, nachdem ich das Grundverständnis dafür erlangt hatte. Seitdem versuche ich alle Klänge in mein Spiel zu integrieren, die mich emotional ansprechen und meinen Stil zu verfeinern. Die aus der "Fillmore Blues-Band" resultierende Band "Dizzy Thang" existiert mittlerweile 10 Jahre und ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Seit 2005 arbeite ich als freiberuflicher Gitarrist und will meinen Schülern den Unterricht anbieten, den ich niemals erhalten habe. Den Traum vom professionellen Gitarristen habe ich mir letztendlich nach fast 20 Jahren erfüllt.
...(to be continued).